Der ISH - es gibt ihn doch noch...
Eigentlich dachte ich immer, es gibt ihn nicht mehr - den inneren Schweinehund, der sich hinterm Sofa verkriecht und von dort immer mal hervorlugt. Z.B. wenn es draußen eisig kalt ist.
An Regen hat er sich ja schon so gewöhnt, daß er nicht mal im Traum daran denken würde, sein warmes Plätzchen im bestgehütetesten Versteck der Wohnung zu verlassen.
Aber heute früh schielte plötzlich ein verschlafenes Auge unter der Bettdecke hervor und rief: Es ist doch viel zu kalt! Du wirst da draussen frieren und hier ist es doch sooooooo schön warm....
Es dauerte nicht lange, bis dieser ungleiche Kampf ausgekämpft war und ich meine Laufsachen anzog. Ich wußte ja - laufen tue ich sowieso...
Draussen war alles weiss - wie Puderzucker, allerdings nur mäßig gestreut. So als ob jemand Angst hatte, daß der Kuchen zu süß wird.
Heute war mir es egal, wieviel ich anzog. Irgendwie konnte es nicht genug sein. Ich hielt meine Hand heraus aus dem Fenster und wußte, daß ich unterwegs wohl für jedes Kleidungsstück würde dankbar sein. Den Fotoapparat ließ ich zu Hause. Allein die Vorstellung, unterwegs die Handschuhe ausziehen zu müssen, lies mich vor Kälte erstarren. Aber da war auch dieriesige Freude - auf den Schnee und die besondere Schönheit der Natur, die mich heute erwarten würde.
Ich lief los und stellte mir nach wenigen Metern seit langem mal wieder die Frage, was ich mir hier antue... Im Geiste spielte sich der Dialog um die Länge meines Laufes ab und nicht nur einmal ertappte ich mich bei den Gedanken, daß es wohl nicht viel werden würde.
Nach knapp 2 Kilometern spürte ich die erste aufsteigende Wärme in mir. Meter für Meter wurde mir wärmer und der Dialog mit meinem ISH über die Länge des Laufes verlor sich immer mehr, bis es schließlich keinen mehr gab. Es ist und war wie immer.
Bin ich erstmal losgelaufen, lösen sich alle negativen Begleitumstände in Wohlgefallen auf und kehren sich teilweise in ihr Gegenteil.
Wobei ich natürlich zugeben muß, daß dies heute nicht ganz so einfach war. Es war nicht nur die Kälte, die mir zu schaffen machte, sondern vor allem der eisige Wind, der mir sämtliche Gesichtszüge erstarren lies.
So vermied ich es heute, übers freie Feld zu laufen und konnte daher auch meine geplante Waldstrecke nicht erlaufen. Ich blieb am windgeschützten Weg an der Nidda.
Dank der hohen Fließgeschwindigkeit hatte sich noch kein Eis auf dem Wasser gebildet. Auf dem Hang lage der puderzuckerartige Schnee. Darunter war noch das Grün der erfrorenen Pflanzen zu erkennen.
Die Sträucher und Bäume - allesamt kahl - leuchteten im dunklen Rot der tief am Horizont stehenden Sonne. Es hatte was Gespenstiges. Wie im Märchen. So stellt ich mir als Kind immer einen Zauberwald vor.
Es ist schön, daß es geschneit hat, wenn auch nur ein wenig. So ganz langsam lasse ich mich von der weihnachtlichen Stimmung anstecken. Es ist der Schnee, der das Weihnachtsgefühl in mir weckte. Nicht der Konsumrausch, in der viele Menschen seit Wochen verfallen sind. Nicht die Werbung, die mir jeden Tag aufs Neue erzählen will, was gut für mich ist und welches Geschenk ich unbedingt noch kaufen muß, um meine Lieben glücklich zu machen.
Mein Geschenk mache ich mir ohnehin selbst - jeden Tag auf`s Neue.Und - abgesehen vom notwendigen Equipment - kostet es nicht mal was.
Nach 8 Kilometern komme ich wieder zu Hause an. Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich. Ich glaube, es ist immer dann ganz besonders hoch, wenn ich mich überwinden oder einen Kampf mit dem ISH ausfechten mußte.
Ja - es sind diese besonderen Läufe unter besonderen Bedingungen,die das tägliche Laufen ausmachen und zu etwas Einzigartigem werden lassen.
An Regen hat er sich ja schon so gewöhnt, daß er nicht mal im Traum daran denken würde, sein warmes Plätzchen im bestgehütetesten Versteck der Wohnung zu verlassen.
Aber heute früh schielte plötzlich ein verschlafenes Auge unter der Bettdecke hervor und rief: Es ist doch viel zu kalt! Du wirst da draussen frieren und hier ist es doch sooooooo schön warm....
Es dauerte nicht lange, bis dieser ungleiche Kampf ausgekämpft war und ich meine Laufsachen anzog. Ich wußte ja - laufen tue ich sowieso...
Draussen war alles weiss - wie Puderzucker, allerdings nur mäßig gestreut. So als ob jemand Angst hatte, daß der Kuchen zu süß wird.
Heute war mir es egal, wieviel ich anzog. Irgendwie konnte es nicht genug sein. Ich hielt meine Hand heraus aus dem Fenster und wußte, daß ich unterwegs wohl für jedes Kleidungsstück würde dankbar sein. Den Fotoapparat ließ ich zu Hause. Allein die Vorstellung, unterwegs die Handschuhe ausziehen zu müssen, lies mich vor Kälte erstarren. Aber da war auch dieriesige Freude - auf den Schnee und die besondere Schönheit der Natur, die mich heute erwarten würde.
Ich lief los und stellte mir nach wenigen Metern seit langem mal wieder die Frage, was ich mir hier antue... Im Geiste spielte sich der Dialog um die Länge meines Laufes ab und nicht nur einmal ertappte ich mich bei den Gedanken, daß es wohl nicht viel werden würde.
Nach knapp 2 Kilometern spürte ich die erste aufsteigende Wärme in mir. Meter für Meter wurde mir wärmer und der Dialog mit meinem ISH über die Länge des Laufes verlor sich immer mehr, bis es schließlich keinen mehr gab. Es ist und war wie immer.
Bin ich erstmal losgelaufen, lösen sich alle negativen Begleitumstände in Wohlgefallen auf und kehren sich teilweise in ihr Gegenteil.
Wobei ich natürlich zugeben muß, daß dies heute nicht ganz so einfach war. Es war nicht nur die Kälte, die mir zu schaffen machte, sondern vor allem der eisige Wind, der mir sämtliche Gesichtszüge erstarren lies.
So vermied ich es heute, übers freie Feld zu laufen und konnte daher auch meine geplante Waldstrecke nicht erlaufen. Ich blieb am windgeschützten Weg an der Nidda.
Dank der hohen Fließgeschwindigkeit hatte sich noch kein Eis auf dem Wasser gebildet. Auf dem Hang lage der puderzuckerartige Schnee. Darunter war noch das Grün der erfrorenen Pflanzen zu erkennen.
Die Sträucher und Bäume - allesamt kahl - leuchteten im dunklen Rot der tief am Horizont stehenden Sonne. Es hatte was Gespenstiges. Wie im Märchen. So stellt ich mir als Kind immer einen Zauberwald vor.
Es ist schön, daß es geschneit hat, wenn auch nur ein wenig. So ganz langsam lasse ich mich von der weihnachtlichen Stimmung anstecken. Es ist der Schnee, der das Weihnachtsgefühl in mir weckte. Nicht der Konsumrausch, in der viele Menschen seit Wochen verfallen sind. Nicht die Werbung, die mir jeden Tag aufs Neue erzählen will, was gut für mich ist und welches Geschenk ich unbedingt noch kaufen muß, um meine Lieben glücklich zu machen.
Mein Geschenk mache ich mir ohnehin selbst - jeden Tag auf`s Neue.Und - abgesehen vom notwendigen Equipment - kostet es nicht mal was.
Nach 8 Kilometern komme ich wieder zu Hause an. Das Glücksgefühl ist unbeschreiblich. Ich glaube, es ist immer dann ganz besonders hoch, wenn ich mich überwinden oder einen Kampf mit dem ISH ausfechten mußte.
Ja - es sind diese besonderen Läufe unter besonderen Bedingungen,die das tägliche Laufen ausmachen und zu etwas Einzigartigem werden lassen.