Was haben Gurken mit Bürokratie zu tun?
Nein-das ist kein schlechter Witz, sondern Bürokratie pur. Immerhin wurde seit Inkrafttreten dieses Gesetzes so kräftig gewitzelt, daß die Eurokraten es nach "nur" 20 Jahren geschafft haben, diese Verordnung wieder abzuschaffen - allerdings gegen den Widerstand von 16 Mitgliedsstaaten. Diese hätten die Regelwut bezüglich der europäischen Gurke gern im Namen der europäischen Völker beibehalten.
Nun schützt uns keiner mehr vor krummen Gurken. Der mündige Verbraucher darf nun selbst entscheiden, ob er eine günstige krumme Gurke oder eine teure kerzengerade Gurke kauft.
Diese und viele andere Obstsorten müßten nun eigentlich noch preiswerter werden.
Wenn die EU Kommission weiterhin so mutig sinnlose Gesetze abschafft, brauchen wir
1. weniger Kontrolleure
2. weniger Beamte in Brüssel, da keine neuen Sinnlosgesetze mehr verabschiedet werden und somit
3. weniger Geld, um dies alles zu bezahlen.
Wenn also keiner mehr regeln muß, wie krumm die Gurke sein darf, könnten eigentlich die eingesparten Steuergelder dem braven Steuerbürger zurückgegeben werden.
Vielleicht leistet er sich ja dann die teurere gerade Gurke und zwingt mit den Gesetzen der Marktwirtschaft die krumme Gurke ins Aus.
Das glaube ich allerdings nicht. Frisch muß sie sein, gut aussehen und schmecken muß sie. Alles andere ist dem Verbraucher eigentlich ziemlich schnurzpiepegal.
Hier noch eine Kostprobe aus der obigen Verordnung:
"Die Grössensortierung erfolgt nach dem Stückgewicht;
i) Das Mindestgewicht für Gurken aus dem Freilandanbau beträgt 180 g;
das Mindestgewicht für Gurken aus geschütztem Anbau beträgt 250 g.
ii) Unter einem Schutzdach angebaute Gurken der Güteklasse Extra und I müssen u.a.
- mindestens 30 cm lang sein, wenn sie 500 g und mehr wiegen,
- mindestens 25 cm lang sein, wenn sie 250 bis 500 g wiegen."
Aha. Und was machen wir mit einer 24cm langen Gurke, die 550g wiegt?
Wer noch nicht genug hat, kann sich ja mal den kompletten Text der Verordnung antun. Wer dann noch nicht genug hat, kann sich gern auch die restlichen Verordnungen ansehen. Mir war das zu anstrengend. So einen Müll brauche ich nicht.
Ich gehe ins Geschäft, schaue mir das Obst an und wenn es mir gefällt und es schön frisch ist, kaufe ich es. Wenn nicht, bleibt es liegen - mit oder ohne Verordnung.
Interessiert hat mich allerdings doch, wie die bisherige Marktordnung für Äpfel aussah. Gerüchteweise hatte ich gehört, daß nun auch wieder kleinere Äpfel verkauft werden dürfen. Allerdings bin ich da lediglich auf eine Seite gestossen, die von mir erstmal 248 Dollar wollte, bevor ich den Gesetzestext lesen darf.
Nein, das war mir doch zu teuer. Vielleicht kaufe ich mir für das Geld ein kleines Apfelbäumchen, warte eine paar Jahre und ernte meine eigenen Äpfel. Die darf ich dann so essen, wie sie gewachsen sind.
Es sei denn, die EU verabschiedet bis dahin neue Gesetze, die der Natur vorschreibt, wie groß sie die Äpfel werden läßt....
In diesem Sinne:
Zeigt den Eurokraten, wie lecker man einen Gurkensalat aus krummen Gurken machen kann und laßt es euch gut schmecken!
Herzliche unbürokratische Grüße
eure Petra